Schimmelpilzbekämpfung
Die Tage werden kürzer und damit die Zeit, in der die Sonne ihre wärmenden Strahlen zur Erde sendet, die Luftfeuchtigkeit nimmt zu und alles erscheint nass und klamm, die letzten Bäume und Sträucher verlieren ihr Blätter und Früchte, die Farben der Natur weichem schmutzigen Grautönen und die eisigen Winde und der Nieselregen lassen keinen Zweifel daran, dass die letzten schönen Herbsttage entgültig vorbei sind. Mit einem Satz: Es beginnt die ungemütliche Zeit des Jahres. Wir Menschen möchten uns in unsere warmen Stuben zurückziehen und mit heißem Kakao und bei Kerzenschein in kuscheliger Atmosphäre ausharren, bis die Natur uns wieder ein freundlicheres Gesicht zeigt.
Doch besonders während dieser Zeit, in der die Temperaturunterschiede zwischen den geheizten Innenräumen und der kalten Außenwelt in den Gebäuden die Bildung von Kondenswasser forcieren, können sich unangenehme und dauerhafte Untermieter bei uns einschleichen: Schimmelpilze.
Nicht ausreichende Lüftung sowie zu durchlässiges und somit von innen feuchtes Mauerwerk begünstigen die Bildung des Schimmelpilzes. Anfangs sind nur einige kleine Stellen betroffen und das ganze wird eher als kosmetisches Problem angesehen. Doch bald schon entstehen größere Pilzgeflechte, die sich lebhaft weitervermehren. Sie
hinterlassen an Wänden große Flecken, oft sehr farbenfroh, aber trotzdem
bestimmt kein Grund zur Freude.
Als heterotrophe Organismen können Schimmelpilze nicht wie andere
Pflanzen das Licht zur Erzeugung von Energie nutzen, sondern ernähren sich
von organischen Materialien. In der Biologie werden derartige Lebensformen als
Reduzenten bezeichnet. Nährboden für Schimmelpilzkulturen liefern organische
Stoffe, die fast überall vorkommen, in der Erde, im Holz, in Staubkörnern,
sogar in Kunststoffen.
Die Zahl der vorkommenden Pilzarten wird auf die schwindelerregende Höhe von
über 250.000 geschätzt. Zirka 100.000 sind bisher erfaßt.
Die Vermehrung der Schimmelpilze erfolgt durch Sporulation, das heißt der
Pilz gibt eine Unmenge von Sporen an die Luft ab.
Gemeinsam mit anderen biologischen Partikeln wie Milben, Hautschuppen,
Pollen und Bakterien sind Pilzsporen einer der Hauptbestandeteile des
sogenannten Aeroplanktons. Dies ist die Gesamtheit all jener Partikel
biologischen Ursprungs, die sich in der Luft befinden.
Die Sporen der Schimmelpilze können bei entsprechend disponierten Menschen
zu allergischen Reaktionen, bis hin zum allergischen Asthma führen.
Hausstaubmilben und Schimmelpilzsporen stellen die wichtigsten Allergene der
Innenraumluft dar.
Die meisten Schimmelpilzarten gedeihen am besten bei einer relativen
Luftfeuchtigkeit von ca. 80%.
Als besonders bedeutsame Arten sind Aspergillus, Cladosporium, Penicillium
und Alternaria bekannt. Schimmelpilze benötigen zum Gedeihen einen hohen Grad an Feuchtigkeit. Daher kann man sie bevorzugt in dauerfeuchten Ecken, im Bad, an
Duschvorhängen und dauerelastischen Fugen beobachten. Natürlicher, aber
nicht unbedingt weniger gefährlich kommen sie in schimmliger Blumenerde zum
Vorschein. Doch genauso treten sie heute häufig an Wänden, neben Fenstern, hinter
Schränken und Fußleisten auf. Verursacher ist dann meist eine hohe relative
Luftfeuchtigkeit, die zu Innenkondensation führt, aber auch große Temperaturunterschiede können dies begünstigen. Hier kann die Luft weniger Wasser speichern und die
Sättigungsgrenze, der sogenannte Taupunkt, an dem gasförmige Feuchtigkeit
zu kondensieren beginnt, wird erreicht. Das Kondensat schafft dann die Basis
für das Wachstum der Pilze.
Doch Schimmelpilze sehen nicht nur äußerst hässlich aus, sie sind für den Menschen auch gesundheitsschädigend. Das Einatmen von Schimmelpilzsporen über einen längeren Zeitraum hinweg kann zu dauerhaften Beschwerden führen. Darum gibt es in diesem Fall nur eine mögliche Reaktion: Der Schimmel muß dringend beseitigt werden!
Bei kleineren frischen Stellen, die offensichtlich auf falsches Raumluftklima zurückzuführen sind (z.B. nach Einbau neuer Isolierglasfenster), reicht eine Behandlung mit einer leicht fungiziden Substanz. Vorsicht geboten ist allerdings bei Mitteln, die Chlor als aktiven Wirkstoff enthalten. Das Chlor wird an die Raumluft abgegeben und kann gesundheitsschädigende Auswirkungen haben.
Bei größeren oder älteren befallenen Flächen sollten Sie sich von uns fachmännisch beraten lassen.
Beachten Sie in jedem Falle folgende Regel, die die Verbraucherzentralen aufgestellt
haben:
- Das Entfernen des Pilzes allein reicht nicht aus! Die Ursache für die Feuchtigkeitserscheinung am oder im Bauteil muß erkannt
und behoben werden!
- Ist die Feuchtigkeit durch zu hohe Raumluftfeuchte entstanden, müssen Sie
zukünftig für ein besseres Innenraumklima sorgen.
- Wenn die Feuchtigkeit allerdings bauseitig bedingt ist, also etwa durch
einen "feuchten" Neubau oder durch aufsteigendes, drückendes oder
nicht-drückendes Wasser entstanden ist, kann die Beachtung dieser Hinweise
zwar auch nicht schaden, den eigentlichen Schaden allerdings auch nicht
beheben. In derartigen Fällen lassen Sie sich kompetent von spezialisierten Handwerksbetrieben beraten.
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